Wo kommt Malaria vor?

Malaria kommt in vielen tropischen und subtropischen Regionen vor. Das klassische Hochrisikogebiet für Malaria ist das tropische Afrika, wo fast ausschließlich die „bösartige Form“ der Malaria tropica vorkommt. In diesen Regionen findet die Malariaübertragung ganzjährig und auch in den Städten statt.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Malariaerreger werden durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen und zwar vorwiegend in den Nacht- und Dämmerungsstunden. Alle Malariaerreger verbreiten sich nach dem Stich über den Blutweg in die Leber, vermehren sich dort und befallen dann die roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Wie kann sie verhindert werden?

Zum Schutz vor Malaria stehen vernünftige und wirksame Maßnahmen zur Verfügung, die jedoch konsequent angewendet werden müssen. Selbstverständlich ist die Vorgangsweise an individuelle Gegebenheiten (Reiseroute, Gegenanzeigen etc.) anzupassen (siehe Malariaprophylaxe).

Was ist Malaria eigentlich?

Malaria zählt zu den wichtigsten und gefährlichsten parasitären Erkrankungen des Menschen.

Die Malariaerreger – nämlich Plasmodium falciparum, vivax, ovale und malariae – werden durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen und zwar vorwiegend in den Nacht- und Dämmerungsstunden. Alle Malariaerreger verbreiten sich nach dem Stich über den Blutweg in die Leber, vermehren sich dort und befallen dann die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Durch die Vermehrung in den Erythrozyten werden diese zerstört, und es kommt zur Malariaerkrankung. Das gemeinsame Symptom aller Malariaerkrankungen ist hohes Fieber (Temperaturen über 38° C), die klinischen Verläufe sind von der Art des Erregers abhängig.

Die bedeutendste und gefährlichste Form der Malaria ist die Malaria Tropica (Infektion mit Plasmodium falciparum).

Der Befall der roten Blutkörperchen mit dem Erreger ist meist ausgeprägt. Während bei den „gutartigen Malariaformen“ selten über drei Prozent der roten Blutkörperchen befallen werden, ist der Vermehrung der Parasiten bei der Malaria tropica im Blut keine Grenze gesetzt, und innerhalb weniger Tage können so mehr Blutkörperchen befallen werden, als der Mensch zu ertragen imstande ist. Die Zerstörung der roten Blutzellen führt zu einer Störung der Durchblutung in den kleinen, für die Funktion der Organe aber wichtigen Blutgefäßen. Außerdem wird der Sauerstofftransport in die Organe herabgesetzt (fehlende Durchblutung, zuwenig sauerstofftragende rote Blutkörperchen).

Aus diesem Grund können bei der Malaria tropica die klinischen Beschwerden sehr unterschiedlich sein, in Abhängigkeit von der am meisten eingeschränkten Organfunktion (hauptsächlich betroffene Organe: Gehirn, Niere, Lunge).

Das Bild der Malaria tropica kann neben dem obligaten hohen Fieber von Durchfällen, Leberfunktionsstörungen, Nierenfunktionsstörungen, Störungen der Herz- und Atemfunktion geprägt sein. Die gefürchtetste und gefährlichste Komplikation der Malaria tropica ist die cerebrale Malaria, also die Beteiligung des Gehirns.

Die Malaria tropica stellt ein akut lebensbedrohendes Krankheitsbild dar, und der rasche Einsatz der richtigen Therapie ist lebenswichtig. Wobei unter „rasch“ nicht mehr als 24 Stunden ab dem Beginn der Erkrankung zu verstehen ist. Wird die Malaria zu diesem Zeitpunkt bereits erkannt und behandelt, so hat der Patient praktisch eine hundertprozentige Überlebenschance. Mit jedem Tag, den man zuwartet, sinkt die Überlebenschance. Unbehandelt endet die Malaria tropica bei 50 bis 60 % der Mitteleuropäer tödlich!

Bei Malaria tertiana und quartana tritt ebenfalls hohes Fieber auf, das mitunter einen bestimmten Fieberrhythmus aufweist. Das Krankheitsbild zeigt jedoch praktisch immer einen gutartigen Verlauf.

Die Inkubationszeit (das heißt die Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Krankheitssymptome) ist unterschiedlich, kann zwischen acht Tagen bis zu mehreren Monaten betragen und ist natürlich auch von der Art des Erregers abhängig. Auch die Einnahme einer Malariaprophylaxe (Medikament, Einnahmezeitraum) hat einen Einfluss auf die Inkubationszeit.

Inhalt adaptiert von Univ. Prof. Dr. Herwig Kollaritsch

Da es sich bei der Malaria tropica um eine lebensbedrohende Erkrankung handelt, muss bei hohen Fieber nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet unbedingt mit einem erfahrenen Arzt Kontakt aufgenommen werden! Folgende Anlaufstellen seien genannt:

Gruppenpraxis der FÄ für Tropenmedizin +43 (1) 4038343

Institut für Tropenmedizin an der Med.Uni. Wien +43 (1) 40160-38291

IV. Med. Abtlg. des Kaiser Franz Josef-Spitals +43 (1) 60191

Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien +43 (1) 40400

Verbreitung der Malaria

Malaria kommt in vielen tropischen und subtropischen Regionen vor. Das klassische Hochrisikogebiet für Malaria ist das tropische Afrika, wo fast ausschließlich die „bösartige Form“ der Malaria tropica vorkommt. In diesen Regionen findet die Malariaübertragung ganzjährig und auch in den Städten statt.

Auch in Indien, Sri Lanka, in vielen Teilen des Fernen Ostens sowie im Amazonasgebiet findet ganzjährig intensive Malariaübertragung statt. Manche Städte und Touristenzentren sind jedoch malariafrei.

In Mittelamerika und auch im Nahen Osten ist die Intensität der Malariaübertragung regional eher unterschiedlich und wird auch von jahreszeitlichen Faktoren beeinflusst.

Zum Schutz vor Malaria stehen vernünftige und wirksame Maßnahmen zur Verfügung, die jedoch konsequent angewendet werden müssen. Selbstverständlich ist die Vorgangsweise an individuelle Gegebenheiten (Reiseroute, Gegenanzeigen etc.) anzupassen (siehe Malariaprophylaxe).

Malariaprophylaxe

Die Vorbeugung der Malaria stützt sich auf zwei Maßnahmen, die nach Möglichkeit parallel zur Anwendung gelangen sollen:

  • die Expositionsprophylaxe (Präparate: siehe unter „Insektenschutz“): Unter diesem Begriff werden all jene Maßnahmen zusammengefasst, die die Infektionswahrscheinlichkeit – damit den Stich der infektiösen Anophele – verhindern sollen. Die Expositionsprophylaxe umfasst daher: Aufbringen von Repellentien (Diäthyltoluolamid, Ethylenhexanediol) auf unbedeckte Hautstellen, Imprägnierung von Kleidung mit Repellentien und Insektiziden (Permethrin), Tragen von langärmliger Oberbekleidung und langen Hosen, Aufenthalt in klimatisierten Räumen, Anbringen von Drahtgittern vor Fenster- und Türöffnungen und als eine der wichtigsten Maßnahmen das Schlafen unter imprägnierten Moskitonetzen. Die Effektivität solcherMaßnahmen,oft werden mehrere gleichzeitig zur Anwendung gebracht, ist erstaunlich: Eine Reduzierung der Infektionswahrscheinlichkeit von bis zu 90 % ist in Studien dokumentiert.
  • die Chemoprophylaxe: darunter versteht man die Einnahme von Medikamenten, die den Ausbruch einer Malaria verhindern. Es wird nicht die Infektion verhindert, sondern nur das Auftreten von klinischen Symptomen. Die Medikamente sind in der überwiegenden Mehrzahl blutschizontozid, d. h. es werden die Formen des erythrozytären Zyklus der Malariaplasmodien abgetötet (das sind die Stadien des Erregers, die die roten Blutkörperchen zerstören). Nur wenige Medikationen sind kausalprophylaktisch wirksam, d.h. es werden bereits Leberformen des Erregers abgetötet. Eine derartige Form der Prophylaxe nennt man Suppressivprophylaxe.

Die Chemoprophylaxe der Malaria hat grundsätzliche Schwächen: Durch die Entwicklung von Resistenzen (besser: verminderte Empfindlichkeit) des Erregers der Malaria tropica, wird es immer schwieriger, eine sicher wirksame Chemoprophylaxe zu geben. Zusätzlich handelt es sich um Medikamente, die allesamt nicht frei von Nebenwirkungen sind, weshalb in die Überlegung zur medikamentösen Malariaprophylaxe stets eine Nutzen-zu-Risiko-Kalkulation einfließen sollte.

Eine reguläre Vorbeugung wird dann sinnvoll sein, wenn das Malariarisiko hoch, die medizinische Versorgung vor Ort schlecht und die Resistenzlage bedenklich ist.

Eine dritte Möglichkeit, die aber keine Prophylaxe im engeren Sinn darstellt, ist so vorzugehen, dass man erst vor Ort bei Auftretem von hohem Fieber ein Malariamedikament nimmt, das eine Akutbehandlung darstellt. Man bezeichnet dies als „Notfall-Selbsttherapie“ (NST).

Die Verwendung einer Notfallselbsttherapie muss vielen Gesichtspunkten gerecht werden und man sollte sich sehr genau überlegen, wenn man sozusagen „ohne Netz“ ins Malariagebiet fährt. Entscheidend für die Wirksamkeit einer NST sind:

  • Der sofortige Einsatz bei jedwedem Fieber über 38 Grad, ungeachtet ob zusätzliche Beschwerden bestehen (wie z.B Durchfall), aber nur, wenn man schon wenigstens 1 Woche im malariagebiet unterwegs ist (davor kann die Malaria auf Grund ihrer Inkubationszeit nicht ausbrechen)
  • Der Einsatz des richtigen Medikamentes und der richtigen Dosierung
  • Der raschestmögliche Arztbesuch trotz NST

Der Vorteil der NST liegt auf der Hand: Man erspart sich sowohl in ökonomischer Hinsicht (Malariamedikamente sind durchwegs nicht billig) als auch in medizinischer Hinsicht (Malariamedikamente haben auch Nebenwirkungen) unter Umständen einiges.

Aber man trägt auch deutlich mehr Risiko: Wenn man nach Fieberausbruch feststellt, dass man das Medikament nicht verträgt hat man schlechte Karten und es ist auch immer ein Restrisiko, dass man eventuell zu spät mit dem NST begonnen hat oder just die Wirkung bei dem Malariastamm, mit dem man infiziert ist, nicht ausreichend ist (Resistenzproblem).

Der Reisende sollte niemals nur aus Bequemlichkeitsgründen einfach zum NST greifen, sondern immer erst mit dem Reisemediziner abklären, ob für seine Reise diese Methode wirklich ausreichend ist und nicht zum lebensgefährlichen Abenteuer wird.

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